Ihr kennt bestimmt dieses typische Treffen bei Freunden – mit Freunden von Freunden. Und anfänglich die immer gleichen Gespräche bzw. Fragen, die dann oft wie folgt ablaufen.
Und was machst du eigentlich?
Ich studiere.
Ahhh cool und was?
Diätetik.
Diä- Was?
Diätetik.
Aha. Und was ist das?
Die Frage beantworte ich euch in diesem Blogbeitrag. 🙂
Also Diätetik – was ist das überhaupt und was kann man später damit machen?
Erst mal zur Begriffsklärung. Viele fragen dann ‚Diät – Ethik‘? Nein…
Diätetik ist aus dem Griechischen [Diaita] und Diaita bedeutet ursprünglich soviel wie gesunde Lebensweise. Die Bedeutung des Begriffs hat sich allerdings etwas gewandelt und wird heute eher als Zusammenfassung aller ernährungstherapeutischen Maßnahmen von ernährungsmitbedingten Erkrankungen verstanden. Wobei hier auch die Prävention – also Vorbeugung hinzu gehört.
Was sind denn ernährungsmitbedingte Erkrankungen? Zu den ‚typischen‘ gehören Diabetes, Adipositas und Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt) aber es sind viele mehr, die vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt mit der Ernährung in Verbindung gebracht werden (z.B. koronare Herzerkrankungen). Oder einfach generell gesunde Ernährung.
Das Studium – Struktur
Den Studiengang ‚Diätetik‘ gibt es erst seit 2013 an der Hochschule Fulda und ist somit recht neu. Es ist ein dualer Studiengang, in dem Studium und schulische Ausbildung (zum/r staatlich geprüften Diätassistenten/in) kombiniert werden. Nach abgeschlossenem Studium – 9 Semestern (4,5 Jahren) – habe ich somit zwei Abschlüsse – die Ausbildung und den Bachelor of Science.
Im Gegensatz zu den meisten dualen Studiengängen bekommen wir leider kein Gehalt – obwohl sich da in diesem Jahr etwas getan hat. Da nun eine Ausbildungsvergütung für alle medizinalen Fachberufe eingeführt wurde und somit auch die Ausbildung zum/r staatlich geprüften Diätassistenten/in eine Ausbildungsvergütung erhält. Diese wird jetzt – trägerabhängig – nach und nach an den unterschiedlichen Schulen eingeführt.
In den ersten drei Jahren ist die Ausbildung Hauptbestandteil des Studiums. Im Anschluss an diese 3 Jahre (oder auch 6 Semester) kommen noch mal 1,5 Jahre (3 Semester) Vollzeitstudium mit Anwesenheit vor Ort hinzu.
Die Ausbildung wird an einer der kooperierenden Diätschulen oder auch Berufsfachschulen für Diätassistenz (ich war in Würzburg) absolviert. Und neben der regulären Ausbildung zum staatlich anerkannten Diätassistenten stehen Präsenztermine an der Hochschule an. Wobei die Anzahl der Termine abnimmt, umso näher die Examensprüfungen rücken.
Die Inhalte
In den ersten drei Jahren – in denen das Studium eher ’neben der Ausbildung‘ läuft geht es hauptsächlich um wissenschaftliches Arbeiten und Forschungsmethoden. Außerdem befasst man sich mit unterschiedlichen Projekten, in denen man Fallstudien durchführt und Fragebögen u. ä. erstellt.
Die Ausbildung besteht aus unterschiedlichen Bereichen. Die theoretische Ausbildung – ganz klassisch Unterricht, hierbei werden Fächer wie z. B. Diätetik, Ernährungslehre, Biochemie, Lebensmittelkunde und Ernährungsmedizin unterrichtet. Hinzu kommt die praktische Ausbildung in der Lehrküche der Schule und auch unterschiedliche Praktikaeinsätze vor allem in Großküchen und der Ernährungsberatung aber auch in der Pflege.
Im 6. bis 9. Semester während des Vollzeitstudiums kommen Module wie Wirtschaftswissenschaften, körperliche Aktivität und Erkrankungen, nachhaltige Ernährung, Qualitätsmanagement in der Diätetik oder klinische Ernährung und Pharmazie hinzu.
So und was macht man jetzt damit?
Man hat die Möglichkeit im gesamten Gesundheitsbereich zu arbeiten. In Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Pflegeheimen, bei Krankenkassen aber auch in Forschungseinrichtungen mit diätetischer Ausrichtung. Zudem hat man natürlich die Möglichkeit sich selbstständig zu machen.
Und ich? Ich möchte nach aktuellem Stand in der Ernährungsberatung und/oder -prävention arbeiten und mich eventuell auf lange Sicht selbstständig machen. Ich erhoffe mir davon viel Abwechslung und Projekte, in die ich mein ganzes Herzblut stecken kann – aber mal sehen was die Zeit so bringt.
Warum habe ich mich überhaupt dafür entschieden? Ich habe mein Abitur auf einem beruflichen Gymnasium gemacht in Richtung Biotechnik. Mich hat Bio und Chemie total interessiert aber die Laborarbeit eher weniger. Und dann habe ich (2015) diesen echt neuen Studiengang – bisher noch ohne Absolventen entdeckt und er hat mich einfach nicht mehr los gelassen und ich hab mich beworben.
Das spannende an diesem Berufsfeld ist, dass es immer neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft gibt und immer mehr Nährstoffe erforscht werden. Und vor allem deren Einfluss auf bestimmte Funktionen im Körper. Somit ist hier ‚lebenslanges Lernen‘ und ‚am Ball bleiben‘ angesagt. 😛
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Soooo – jetzt könnt ihr hoffentlich die Frage was ist Diätetik beantworten und habt einen kleinen Überblick darüber bekommen, was ich überhaupt studiere. Vielleicht interessiert euch der Studiengang ja selber auch.
Habt ihr sonst noch Fragen? Hier geht es zu meiner ‚About Me‘ Seite oder schreibt mir doch gerne.
